Der Zivile Friedensdienst (ZFD) wurde Mitte der 1990er Jahre von einer Reihe von Organisationen aus der deutschen Friedensbewegung entwickelt – darunter auch die KURVE Wustrow. Seit 1998 ist der Zivile Friedensdienst ein Förderprogramm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ). Der Zivile Friedensdienst (ZFD) ist ein Programm für Gewaltprävention und Friedensförderung in Krisen- und Konfliktregionen. Er setzt sich für eine Welt ein, in der Konflikte ohne Gewalt geregelt werden. Neun deutsche Friedens- und Entwicklungsorganisationen führen den ZFD gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen durch. Der ZFD wird von der Bundesregierung gefördert. Fachkräfte des ZFD unterstützen Menschen vor Ort langfristig in ihrem Engagement für Dialog, Menschenrechte und Frieden. Aktuell arbeiten mehr als 300 internationale ZFD-Fachkräfte in 44 Ländern. Gewaltprävention Zivilgesellschaft Partnerorganisationen Gewaltprävention ist eines der wesentlichen Ziele des ZFD. Es ist kein Widerspruch zu diesem Ziel, dass der ZFD häufig in Ländern arbeitet, in denen Konflikte bereits eskaliert sind. In diesen sogenannten Post-Konfliktsituationen ist der Frieden häufig zerbrechlich. Die Situation kann schnell wieder in bewaffnete Konflikte umschlagen. Der Zivile Friedensdienst und seine Partner arbeiten daran, die Wogen zu glätten, verfeindete Gruppen in Kontakt zu bringen, Interessen auszubalancieren und so Versöhnung und friedliches Zusammenleben wieder zu ermöglichen. Zur zivilen Konfliktbearbeitung gehört auch die Idee der sozialen Gerechtigkeit. Denn Konflikte bieten immer auch die Möglichkeit, einen Prozess der sozialen Veränderung einzuleiten. In dem Ausdruck „Konflikttransformation“ schwingt diese Idee mit. Zivilgesellschaft - Partner des Zivilen Friedensdienstes Der ZFD arbeitet vorrangig mit zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen, die sich für Gewaltfreiheit in Konflikten engagieren. Sie werden in ziviler Konfliktbearbeitung geschult und dabei unterstützt, ihre Positionen zu artikulieren und sich Gehör bei entscheidenden Stellen zu verschaffen. Friedensarbeit braucht Zeit und Geduld: Der ZFD fördert gesellschaftliche Veränderungen in den Partnerländern und setzt damit vor allem auf mittel- und langfristige Wirkungen. Die Arbeitsansätze des ZFD sind so vielfältig wie die Konflikte und Regionen, in denen er arbeitet. Menschenrechte, Medien, psychosoziale Betreuung – alles kann Thema der Arbeit im ZFD sein. Dialogforen oder Friedensverhandlungen, juristische Aufarbeitung von Menschenrechtsverbrechen oder Versöhnung mit dem ehemaligen Feind – die Projektpartner des ZFD richten ihre Arbeit auf die jeweilige Situation und deren Bedarf aus. Dabei werden sie von ausländischen und einheimischen ZFD-Fachkräften unterstützt. Der ZFD arbeitet mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, die Kooperations- und Dialogstrukturen aufbauen und dabei zum Beispiel auch traditionelle Schlichtungsinstanzen stärken, Anlaufstellen und gesicherte Räumen schaffen, in denen sich Konfliktparteien begegnen können, Informations- und Kommunikationsstrukturen stärken, die den Ursachen und Auswirkungen gewaltsamer Konflikte nachspüren (u.a. durch Förderung von Friedensjournalismus, Vernetzung von Friedensorganisationen und Beobachtung von Konfliktverläufen), von Gewalt besonders betroffene Gruppen unterstützen und sie in die Gesellschaft reintegrieren (etwa durch psychosoziale Unterstützung oder Arbeit mit traumatisierten Menschen), zu Konzepten ziviler Konfliktbearbeitung beraten und ausbilden, Friedenspädagogik betreiben und Feindbilder abbauen, die Rechtssicherheit vor Ort stärken und für die Menschenrechte eintreten.