Pressemitteilung 06.01.2025Unterstützung für israelische NGOs: Spendenaufruf und Petition gestartetWustrow, 06.01.2024 – Den beiden israelischen Organisationen Zochrot und New Profile wurde durch die Bundesregierung die außenpolitische Unbedenklichkeit bzw. Förderfähigkeit entzogen – obwohl sich beide gewaltfrei für Frieden und Menschenrechte einsetzen. Und das im laufenden Projektzeitraum. Zochrot ist seit fünf Jahren unser Partner im Rahmen des Zivilen Friedensdienstes, New Profile seit 2023. Dieser Entzug spiegelt einen größeren Trend wider: fünfzehn palästinensischen und israelischen Friedens- und Menschenrechtsorganisationen, die mit deutschen, zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammenarbeiten, wurden in den letzten Jahren die Förderung durch die Bundesregierung entzogen. Vor diesem Hintergrund starten wir einen Spendenaufruf und eine Petition, um die wichtige Arbeit dieser NGOs zu unterstützen.Wer sind Zochrot und New Profile?Zochrot widmet sich der Aufarbeitung der Geschichte der Vertreibung von Palästinenser*innen und arbeitet an einem gerechten Umgang mit den Rechten von Geflüchteten. Die Organisation fördert Öffentlichkeit und Dialog zu einer der sensibelsten Fragen des israelisch-palästinensischen Konflikts.New Profile setzt sich für die Rechte von Kriegsdienstverweiger*innen ein und plädiert für eine Gesellschaft, die auf zivilem Engagement und gewaltfreien Lösungen basiert. Die Organisation unterstützt junge Menschen dabei, ihren Weg jenseits militarisierter Normen zu finden. New Profile fördert dabei das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung - und ist deshalb in den Augen der deutschen Bundesregierung nicht mehr förderfähig. Dies ist empörend! Kriegsdienstverweigerung ist eine legitime gewaltfreie Aktion. Sie trägt zu friedlichen Konfliktlösungen bei. Es ist unerklärlich, warum New Profile deshalb nicht mehr mit Bundesmitteln gefördert werden kann.Spendenaufruf: Finanzielle Hilfe benötigtDurch die Aberkennung ihrer deutschen Finanzierungserlaubnis sind Zochrot und New Profile in existentieller Not und können ihre Arbeit nur sehr eingeschränkt fortsetzen. Mit unserem Spendenaufruf möchten wir die nötigen finanziellen Mittel einwerben, um die laufenden Projekte fortführen zu können. Jeder Beitrag zählt!Petition: Politischer Druck für eine gerechte LösungZusätzlich starten wir eine Petition, um politischen Druck auszuüben und die Entscheidung zur Aberkennung der Finanzierungserlaubnis kritisch zu hinterfragen. Diese Maßnahme gefährdet nicht nur die Existenz dieser NGOs, sondern auch die Zivilgesellschaft in Palästina und Israel insgesamt. Wir fordern, dass die Bundesregierung weiterhin die wichtige Arbeit für gewaltfreie Lösungen des Konflikts durch die betroffenen Organisationen fördert.Wie Sie helfen könnenSpenden Sie: Unterstützen Sie die Arbeit von Zochrot und New Profile direkt. Details zur Spendenmöglichkeit finden Sie auf unserer Website.Unterzeichnen Sie die Petition: Fordern Sie mit uns zusammen eine faire Behandlung und den Schutz dieser Organisationen. Die Petition ist online abrufbar.Teilen Sie die Aktion: Helfen Sie mit, Aufmerksamkeit zu schaffen, indem Sie die Informationen über Ihre Netzwerke verbreiten.Schreiben Sie über den Entzug der zivilgesellschaftlichen Förderung in Palästina und Israel: Für Gespräche stehen wir und unsere Partner zur Verfügung.„Zochrot und New Profile leisten unersetzliche Arbeit für Frieden und Gerechtigkeit. Ihre Existenz zu sichern, ist eine Aufgabe, die uns alle angeht. Gemeinsam können wir ein Zeichen setzen“, so John Preuss, Geschäftsführer der KURVE Wustrow.Erfahren Sie mehr über das Entziehen von deutschen Fördermitteln auch im ausführlichen Artikel der Deutschen Welle hier.Weitere Informationen und Kontakt:John Preuss+49 58 43 - 98 71 39medien [at] kurvewustrow [dot] org (medien(at)kurvewustrow.org) HintergrundUnsere Zusammenarbeit mit Zochrot und New Profile findet im Rahmen des Zivilen Friedensdienstes (ZFD) statt. Neun deutsche Friedens- und Entwicklungsorganisationen führen den ZFD gemeinsam mit rund 580 lokalen Partnerorganisationen durch. Gefördert wird der ZFD vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Seit Gründung des Zivilen Friedensdienstes 1999 arbeiteten rund 1.800 internationale ZFD-Fachkräfte in mehr als 60 Ländern. Derzeit engagieren sich etwa 380 internationale ZFD-Fachkräfte in rund 45 Ländern. Bilderläuterung:Im Juni 2022 organisierte New Profile im Rahmen einer zehnteiligen Workshop-Reihe mit dem Titel „Challenging Militarism“ (Militarismus herausfordern) eine abschließende Veranstaltung für Pädagog*innen: eine antimilitaristische Tour in Jerusalem mit dem Titel „Militourismus“. Die Tour erkundete verschiedene Orte in der Stadt und beleuchtete sowohl sichtbare als auch versteckte Aspekte des Militarismus in der israelischen Gesellschaft und seine Präsenz im öffentlichen Raum.