Myanmar - zwei Jahre danach

KURVE Wustrow CPS MMR - e

Solidarität mit der Demokratiebewegung in Myanmar

Am 01. Februar 2023 jährt sich zum zweiten Mal der Putsch des Militärs in Myanmar. In den Augen der Mehrheit der Menschen im Land ist es der zweite Jahrestag der Spring Revolution. Deren erklärtes Ziel ist es, das Regime unter General Min Aung Hlaing nicht nur zu Fall zu bringen, sondern die Vormachtstellung des Militärs endgültig zu brechen und eine föderale Demokratie zu schaffen.

Trotz massivem Gewalteinsatzes von Seiten des Militärs, das Aktivist*innen verhaftet, foltert und tötet, Dörfer bombardiert, plündert und in Brand setzt, existiert auch zwei Jahre nach dem Putsch eine aktive und von breiten Teilen der Bevölkerung getragene Widerstandsbewegung. Der gewaltfreie Widerstand mit Streiks von Staatsbediensteten, der Weigerung Steuern zu zahlen und Produkte von militärnahen Wirtschaftsunternehmen zu kaufen sowie Protestaktionen auf der Straße und in den Sozialen Medien sind wichtiger Bestandteil dieser Bewegung. Und mehr als das: Geeint durch das gemeinsame Ziel die Militärherrschaft zu überwinden, ist ein Nation-Building-Prozess im Gange, in dem Vertreter*innen der Bamar-Mehrheit und der ethnischen Minderheiten trotz jahrzehntelanger Konflikte und bewaffneter Auseinandersetzungen gemeinsam über das zukünftige politische System Myanmars verhandeln. Auf lokaler und regionaler Ebene werden bereits von diversen Akteuren Verwaltungs- und Versorgungsstrukturen auf- und ausgebaut.

Unsere Partnerorganisationen beteiligen sich an der Demokratiebewegung durch ihre mutige und entschlossene Arbeit. Sie führen Trainings in Friedensbildung und Menschenrechtsbewusstsein durch, stärken die Resilienz von Aktivist*innen, Lehrer*innen und jungen Menschen und dokumentieren die Menschenrechtsverletzungen für eine künftige Aufarbeitung begangener Verbrechen.

Wir sind mit unseren Fachkräften in der Region aktiv und versuchen unsere Partner mit aller Kraft zu stärken. Vor allem wollen wir auch ihre Stimme nach internationaler Unterstützung Gehör verschaffen. Eine Person aus einer unserer Partnerorganisationen – deren Namen können wir aus Sicherheitsgründen nicht nennen – dazu :

„Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, uns zu unterstützen, indem sie gezielte Sanktionen gegen die Militärs verhängt, Waffenlieferungen unterbindet, das National Unity Government anerkennt und dem Militärregime keinerlei Legitimität verschafft.“

Mehr Informationen zum Zivilen Friedensdienst in Myanmar.

Weitere Informationen über Myanmar finden sich hier: