Biber

Short Stories on Reconciliation

41 Kurzgeschichten von 41 Autor*innen. Geschichten, die ursprünglich auf Albanisch, Mazedonisch und Bosnisch/Kroatisch/Serbisch/Montenegrinisch geschrieben wurden und nun auf Englisch vorliegen. Es ist eine Auswahl von Geschichten, die in den ersten drei Sammlungen des Kurzgeschichtenwettbewerbs "Biber" zwischen 2016 und 2020 veröffentlicht wurden.

Die Jurys für alle drei Wettbewerbe setzten sich aus prominenten Schriftsteller*innen aus der gesamten Balkanregion zusammen.

Die Idee zu diesem Wettbewerb wurde von einer Gruppe literarischer Aktivist*innen aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens und unserer Partnerorganisation Centre for Nonviolent Action (CNA) entwickelt. Der Wettbewerb entstand aus dem langjährigen Bedürfnis, verschiedene gesellschaftliche Gruppen in die Friedensarbeit einzubeziehen, darunter auch Schriftsteller*innen.

Das Thema der Schreibwettbewerbe war Versöhnung im Zusammenhang mit dem Erbe, das die Kriege und die Gewalt in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens hinterlassen haben. Für den dritten Wettbewerb wurde das Thema erweitert. Die Geschichten sollten  zu einem besseren Verständnis zwischen den Menschen beitragen, Hass reduzieren und Vorurteile abbauen und Empathie fördern. Kurz gesagt, Geschichten, die es wagen, in den Schuhen des "Feindes" zu gehen und damit Grenzen verschieben und neue Wege eröffnen, um eine sicherere und freiere Zukunft für alle zu schaffen.

Die Geschichten in dieser Sammlung, sprechen über die postjugoslawische Realität. Es sind Anti-Kriegsgeschichten. Sie erzählen von Verbrechen, die von den eigenen Leuten begangen wurden, vom Krieg selbst und dem Leben in seiner unmittelbaren Folge, von der Kindheit im Krieg und seinen Folgen, von der Erfahrung, ein Flüchtling zu sein, von der Konfrontation mit Traumata und anderen Folgen, von Liebschaften und Freundschaften, die überlebt haben oder sich trotz des Drucks entwickelt haben und von der Empathie mit anderen. Zwei der Geschichten handeln von Flüchtlingen des 21. Jahrhunderts.

Es gibt eine Fülle von Sachbüchern und Belletristik, die sich mit der jugoslawischen und postjugoslawischen Erfahrung beschäftigen. Was diese Sammlung von Kurzgeschichten jedoch einzigartig macht, ist, dass sie mehr weibliche als männliche Autor*innen enthält, obwohl die Gesellschaften zutiefst patriarchalisch geprägt sind. Die zweite Besonderheit ist, dass sie Sprachen und Dialekte zusammenbringt, die sich in der postjugoslawischen Realität selten in einem Werk wiederfinden. Bei der Übersetzung ins Englische geht dieser Reichtum an Sprachen und Dialekten leider verloren.

Mehr über das Kurzgeschichtenprojekt bei unseren Partnern "Centre for Nonviolent Action".

Erscheinungsjahr

2020

Herausgeber

Centre for Nonviolent Action - CNA

Medienform

Buch

Themen

Versöhnung
Aufarbeitung der Vergangenheit
Friedensbildung
Ziviler Friedensdienst
Balkan