Osteraktion 2020

Gegen Menschenverachtung, Atomwaffen und Rüstungsproduktion

75 Jahre Befreiung des KZ Bergen-Belsen

60 Jahre erster Ostermarsch nach Bergen-Hohne

141 Jahre bis heute Waffenschmiede Rheinmetall

Aktionsaufruf zum Ostermarsch 2020

Termin

Samstag, 11. April 2020 um 11:30 Uhr - musste coronabedingt leider abgesagt werden

Ort

Bahnhof Unterlüß

Wir gehen den Weg: erinnern und protestieren, denn Krieg beginnt auch hier.

75 Jahre nach der Befreiung von der nationalsozialistischen Terror-Herrschaft und dem Ende der Zwangsarbeit bei Rheinmetall und 60 Jahre nach dem ersten deutschen Ostermarsch – stellt der Rüstungskonzern Rheinmetall in Unterlüß weiterhin Waffensysteme her, die in Krisen- und Kriegsgebieten den Tod zahlloser Menschen verursachen. Restriktionen beim Waffenexport umgeht Rheinmetall durch Produktion im Ausland, z.B. in Sardinien und Südafrika.

Wir fordern

  • Rassismus und andere Menschenverachtung beenden – für Menschenwürde und Respekt
  • Atomwaffen weltweit verbieten – Ja zum internationalen Verbotsvertrag
  • Rüstungsexporte stoppen – Umwandlung auf zivile Produktion auch bei Rheinmetall

Wegen der anhaltenden Aktualität und mit Bezug auf diese denkwürdigen Jahrestage versammeln wir uns am Ostersamstag. Wir starten am Bahnhof in Unterlüß und spannen den roten Faden zwischen dem ehemaligen KZ-Außenlager Tannenberg, der Geschichte der Ostermärsche gegen Atomwaffen und der aktuellen Rüstungsproduktion im Rheinmetall-Werk in Unterlüß.
Menschenfeindlichkeit und kriegerische Gewalt hängen gestern wie heute zusammen.

Kommt zahlreich und geht mit!

Hintergrund Zwangsarbeit

Am 15. April 1945 wurde das Konzentrationslager Bergen-Belsen befreit. 52 000 Menschen starben in dem Lager aufgrund der Haftbedingungen – für andere war es eine Durchgangsstation in ein Vernichtungslager.

Im KZ- Außenlager Unterlüß (auch „Tannenberg“ genannt) waren bis zu 900 Frauen untergebracht, die im Straßen- und Gleisbau und in der Waffenschmiede Rheinmetall-Borsig AG arbeiten mussten. In Unterlüß existierten neben „Tannenberg“ noch andere Lager, in denen Fremdarbeiter, Kriegsgefangene und andere Zwangsarbeiter verschiedener Nationalitäten untergebracht waren. Sie mussten ebenfalls in der Munitionsproduktion bei Rheinmetall-Borsig AG arbeiten.

Der erste Ostermarsch 1960

Vom 15. – 18. April 1960 fand der erste viertägige Ostermarsch in Norddeutschland statt. Es war ein Sternmarsch mit Teilnehmer*innen aus Braunschweig, Bremen, Hannover und Hamburg und aus England. Ziel war der Truppenübungsplatz Bergen-Hohne, der an das ehemalige Konzentrationslager Bergen-Belsen grenzte.

Wie die Hamburger Morgenpost am 6. Dezember 1959 berichtet hatte, wurden dort Übungen mit Atom-Raketen vom Typ „Honest-John“ durchgeführt. Die Vorstellung eines neuen ‚Todes-Zentrums‘ ließ sich wegen der Nähe zum ehemaligen KZ nicht beiseite drängen. Der Protest richtete sich „gegen atomare Kampfmittel jeder Art in Ost und West“. „Wir woll(t)en den Frieden in die eigenen Hände nehmen, nachdem wir erneut gemerkt haben, wie sehr uns die Politiker allein gelassen haben.“, so Helga und Konrad Tempel, Initiatoren des ersten Ostermarsches.

Initiator*innen

Wolfgang Hertle (Hamburg), Michael Schade (Hamburg), Helga Tempel und Konrad Tempel (Ahrensburg), Joel Campe und Jochen Neumann (KURVE Wustrow, Wendland), Veronika Hüning (pax christi, Höhbeck)

Unterstützer*innen

AGDF – Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (Bonn), Arbeitskreis Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung evangelischer Kirchen in Nds. (Hannover), Basisgemeinschaft Brot & Rosen (Hamburg), Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus, Comm e.V. (Lübtheen), Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden, Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen (Hermannsburg), Friedensausschuss der Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker) Deutsche Jahresversammlung e.V., Friedenskreis Halle e.V., Gruppe ‘Wachrütteln – für Frieden und Umwelt’ (Wendland/Uelzen), Initiative ‘Legt den Leo an die Kette‘ (Berlin), Internationale der Kriegsgegner*innen e.V. (Berlin), JunepA – Junges Netzwerk für politische Aktionen, KURVE Wustrow – Bildungs- & Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion e.V., Internationale katholische Friedensbewegung pax christi (Deutsche Sektion), Land in Sicht – Transition (LIST, Celle), pax christi – Diözesanverband Hildesheim, pax christi – Regionalverband Osnabrück-Hamburg, Rheinmetall entwaffnen – Rhein-Main

Sowie: Birgit Gödde (Hamburg), Antje Holst (Hamburg), Helga Janssen (Hamburg), Dr. Stephan Linck (Ev. Akademie der Nordkirche, Hamburg), Dr. med. Anna Staufenbiel-Wandschneider (Hamburg), Sönke Wandschneider (Hamburg), Hans-Dietrich Springhorn (Hamburg u. Faßberg-Müden/Ö.), Grita Voelkel (Wendland), Susanne von Imhoff (Wendland), Davorka Lovrekovic (Mitglied Versöhnungsbund, Frankfurt/M.), Gisa Luu (Frankfurt/M.), Renate Stubenrauch (Frankfurt/M.), Schulamith Weil (Ferien vom Krieg, Köln), Günter Knebel, (Vorstandsmitglied Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V., Bremen), Lutz Krügener (Hannover), Frieder Schöbel (Initiator des Braunschweiger Friedensforums, Berlin), Heinz D. Kappei (Berlin), Christian Bartolf (Berlin), Marie Dinkgrefe (Werder/Havel), Jan Stehn (Werder/Havel), Carsten Orth (Lübtheen), Ernst-Ludwig Iskenius (Lübtheen)