Lage im Sudan im November 2023

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Statement zur Lage im Sudan - Update November 2023

Der Krieg in unserem ZFD-Partnerland Sudan dauert an. Durch die Kämpfe zwischen dem sudanesischen Militär (SAF) und der Miliz RSF wurden seit April tausende Zivilist*innen getötet und 5,8 Millionen Menschen innerhalb Sudans und über die Landesgrenzen hinaus vertrieben (https://www.unocha.org/publications/report/sudan/sudan-humanitarian-update-2-november-2023). Sudans Bevölkerung erlebt damit aktuell die weltweit größte Vertreibungskrise.

Während sich Vetreter*innen der zivilen Politik in Addis Abeba und Vertreter der RSF und SAF in Saudi-Arabien erneut auf Verhandlungsbühnen präsentieren, bleiben die Hauptstadt Khartoum, die südwestlichen Bundesstaaten Kordofans und Darfur Schauplätze blutiger Kämpfe.

In Elfashir, Hauptstadt von Nord-Darfur und Sitz des Regionalbüros unserer Partnerorganisation Bana Group for Peace and Development, schlug Ende Oktober der Bürgermeister Alarm und forderte die 280.000 Einwohner*innen zur Evakuierung auf – massive Angriffe auf die Militärzentrale in Elfashir und Wohngebiete haben begonnen. Die Flucht der Bana-Kolleginnen erfolgte zunächst über weite Strecken zu Fuß, da nur wenige Transportmöglichkeiten bestehen. Wie viele Opfer die Luftschläge und Bodenangriffe zwischen RSF und SAF in Elfashir bisher gefordert haben ist ungewiss. Selbst hochrangige US-Regierungsvertreter*innen schlagen jedoch inzwischen Alarm (https://www.newarab.com/news/us-warns-sudan-unit-against-imminent-attack-darfur). In ganz Darfur baute die RSF Miliz zuletzt massiv ihre Kontrolle aus und hat die größten Städte, Nyala und Zalingei, eingenommen. Einwohner*innen und Vertriebene berichten von massiver Gewalt, Folter und Massakern.

Wir stehen weiterhin so gut wie möglich in Kontakt mit den Kolleginnen unserer Partnerorganisation. Erneut wiederholen wir ihre dringenden Forderungen nach einer sofortigen Einstellung aller Kampfhandlungen und humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung.

Bisherige Berichte